Marketing, Schritt für Schritt zum Marketingexperten

Verschiedene Unternehmen brauchen unterschiedliche Pläne

Gleich zu Beginn sollte unterstrichen werden, dass es kein Patentrezept gibt, das für jedes Unternehmen erfolgsversprechend eingesetzt werden kann. Wie auch? Unterschiedliche Firmen benötigen genau auf sie abgestimmte individuelle Ideen. Trotzdem lassen sich einige Parallelen finden, die vor allem von der jeweiligen Branche abhängen. Kleine und mittelgroße Unternehmen haben verschieden große Interessen und Herangehensweisen an Innovationen, da ihr Kapital sehr unterschiedlich aufgebaut ist. Diverse Studien belegen, dass lediglich 20% der SMEs (Small & Medium Enterprises) daran interessiert sind, eigenes Wachstum durch Übernahmen, geographische Ausbreitung oder Innovation zu erlangen. Dadurch, dass die riesige Mehrheit aller Firmen zum SME-Sektor gezählt werden kann – beispielsweise 99,7% in den USA – handelt es sich um sehr repräsentative Daten.

Selbstverständlich schätzen die SMEs ebenso Wachstum und Profitabilität, doch es ist nicht ihr einziges Interesse. Im Vergleich dazu sind Entrepreneur-Startups meist sehr speziell in eine bestimmte Fachrichtung orientiert und orientieren sich dabei vor allem an Innovation durch neue Produkte, Prozesse oder Märkte. Wie oben erwähnt, muss der Blick bei den mittelgroßen Unternehmen auf die Branche im Speziellen gelegt werden. Innovation hängt hier immer vom Marktsegment ab, auf dem man sich befindet. Handelt es sich zum Beispiel um Premium- oder gar Luxusprodukte, so wird ein Großteil des potentiellen Markets von vornherein ausgeschlossen.

Andere Beispiele sind die Chemie- und Maschinenindustrie. Diese sind sehr kapitalintensiv, weshalb die SMEs gewöhnlich sehr zurückhaltend agieren, wenn es um größere Innovations-Investments geht. Laut Statistiken des Verbands der Chemischen Industrie VCI finden sich trotz allem 70% der deutschen chemisch-pharmazeutischen Industrie auf der Innovatorseite wieder. Gleich 10,8 Milliarden € wurden für Forschung und Entwicklung ausgegeben, darunter 5% des jährlichen Umsatzes vonseiten des Chemie- und Pharma-Mittelstandes.

Die Innovationen aus anderen Branchen

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Nicht nur die Chemie-Industrie hat im Hinblick auf Innovationen einiges zu bieten. Dasselbe gilt für diverse andere Branchen, so naturgemäß besonders oft in der Technologie. Ein überaus bekannter Konzern ist hierbei 3M, der seit jeher auf Ideenreichtum und Innovationen setzt. Ganze 30% des jährlichen Umsatzes werden dabei rund um die Welt mit Produkten eingefahren, die noch nicht älter als vier Jahre sind. Durch den Nettogewinn von 3,46 Milliarden USD handelt es sich um einen der Marktführer auf seinem Gebiet. Schon bei der Personalauswahl wird bei 3M stark nach entsprechenden kreativen Eigenschaften gefiltert, sodass am Ende des Tages auch eine sogenannte 15%-Regel nicht überrascht: Diese besagt, dass alle Mitarbeiter 15% ihrer täglichen Arbeitszeit dafür verwenden dürfen, beliebige Entwicklungen durchzuführen, die nichts mit dem momentan anstehenden Projekt zu tun haben.

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Ein weiteres interessantes Unternehmen ist Betway, das ursprünglich mit Sportwetten den Markt eroberte. Um seinen Nutzer-Einzugsbereich auszuweiten, finden sich mittlerweile über 600 Casino-Spiele, die stets den höchsten Ansprüchen der Kunden genügen müssen, auf der Website. Insbesondere die extrem schnelllebige Internet-Umgebung macht Innovationen in u.a. Software unumgänglich. Dass Betway auf dieser Liste auftaucht, liegt an der stetigen Weiterentwicklung sowie im Engagement seiner Mitarbeiter in einer sehr umkämpften Branche. Unter anderem wurde der Konzern 2011 für Innovation in Slot Provision und 2013 für Innovation in RNG Casino Software ausgezeichnet. Poker und Bingo gesellen sich ebenso dazu, sodass eine innovationsaffine Strategie recht klar ersichtlich wird: Die immer aktuell bleibende Ausweitung zu neuen Unterkategorien, technischen Entwicklungen (Live-Dealer, Virtual Reality etc.) oder die Integration der sich stets wandelnden Angebote von Drittanbietern wie Online-Zahlungsmethoden. Über zwei Millionen Kunden geben dem Unternehmen Recht.

Eines der ohne Zweifel innovativsten Unternehmen ist ebenso besonders durch die Online-Welt von einer SME zu einem der größten Spieler am Weltmarkt geworden. Die Rede ist von Amazon, das ebenso davon profitierte, dass die Innovation stets davon abhängt, ob eine Industrie gerade aufkommt oder bereits voll entwickelt ist. In letzterer wären Innovation deutlich weniger wahrscheinlich, was im Fall von Amazon nicht gerade der Fall ist. Der Riese nahm sich Branche für Branche vor, musste dabei durchaus viele Rückschläge einstecken, konterte jedoch mit innovativen Ideen wie Amazon Music Unlimited, einer eigenen TV-Show-Sparte, die auf Crowdfunding beruht, oder – noch viel wichtiger für sämtliche Prozesse – einer zunehmend automatisierten und optimierten Logistik-Abteilung.

Trial & Error auf dem Weg zu Neuem

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Nicht immer ist die erste Idee die perfekte. Um Innovationen tatsächlich vorantreiben zu können, muss hin und wieder auch einmal Trial & Error in Kauf genommen werden. Ein Beispiel hierfür ist der schwierige Sektor der Marketing-Innovation, welcher die Nutzung neuer Distributionskanäle und neuer Verkaufsansätze beinhaltet, um neue oder vorhandene Produkte zu verkaufen. Um das Interesse potentieller Kunden zu messen, gehen Unternehmen wie Intuit lange Wege und nutzen zum Beispiel Google AdWords-Kampagnen. Als sie zu einer Testseite passend zu einem bestimmten Suchbegriff von Interesse verlinkten, folgten deutlich mehr Anmeldungen – immerhin 10% – zum Service, als sie selbst erwartet hatten. Nach diesen anfänglichen Schritten aus Idee und erstem Feedback wird stets weiter getestet, bis verlässliche Informationen vorliegen.

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Mit General Fasteners findet sich auch ein Automobilteile-Zulieferer in der Innovator-Sparte wieder. Nach und nach wurde das Unternehmen preislich zunehmend abgedrängt, da die globale Konkurrenz vor allem in diesem Sektor sehr hart agiert. Große Automobilkonzerne zwingen die SMEs letztlich dazu, ihr Knowhow preiszugeben, sodass sie die verschiedenen Zulieferer schließlich gegeneinander ausspielen können, insbesondere in Marktsegmenten mit Überangebot. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, suchte General Fasteners nach einem Business-Modell, welches das Unternehmen wieder wettbewerbsfähiger machen würde. Das Ergebnis: Die aktive Teilnahme am Ingenieursprozess neuer Autos und die Übernahme der Verantwortung für die zuverlässige Befestigung von Rahmen, Interieur, Motor oder Getriebe. Die entsprechenden Kenntnisse sind durch die zunehmende Unternehmensattraktivität für erfahrene Ingenieure vorhanden. Schließlich kann General Fasteners die Automobilkonzerne direkt am Band beliefern und zusätzlich die Qualität in Umsetzung sicherstellen.

Nach all diesen Beispielen stellt sich für viele Business-Inhaber die Frage, wohin die Reise noch gehen wird. Eine spannende Kooperation kam zuletzt zwischen China und der Europäischen Union zustande und beantwortet diese Frage zum Teil. In den Wissenschafts-, Forschungs- und Technologie-Sektoren werden vonseiten der EU von 2018 bis 2020 global große Summen (30 Milliarden Euro) investiert, von denen bis zu 100 Millionen Euro nach China wandern. Nicht zuletzt durch diese Anstrengungen der EU wird deutlich, welche immer entscheidendere Rolle die Innovationen rund um die Welt einnehmen, um die Probleme unserer Zeit lösen zu können.

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