Im folgenden habe ich einfach mal versucht einige Gedanken zum Thema der systemrelevanten Banken aufzuschreiben. Mich würde interessieren was Ihr von meinen Ideen oder Meinungen haltet und ob ihr vielleicht eigene Lösungen zu diesem Thema habt.
Ich habe gar nicht den Anspruch, dass alles was ich sage richtig ist; ich möchte in diesem Artikel schlicht meine derzeitige Einstellung zu diesem Thema niederschreiben und lasse mich auch gerne umstimmen 😉
Systemrelevante Banken
Die Eurokrise hat es uns eigentlich schon perfekt vor Augen geführt: die Gewinne der Banken werden privatisiert, während die Verluste verstaatlich oder sogar sozialisiert werden. Eine (fast schon kranke) Mischform zwischen Kommunismus und Kapitalismus, bei der letztlich nur die Banken profitieren. Der Privatkunde verliert zwar nicht sein Erspartes, doch muss der Staat diese Mehrkosten der Bankenrettung mit höheren Steuern und neuen Krediten finanzieren, also zahlt der Kunden persönlich die Verluste der Banken zurück und das sogar unabhängig davon, ob er überhaupt bei dieser Bank ein Konto besaß.
Meiner Meinung nach dürfte es überhaupt keine Banken geben, die „too big to fail“ bzw. systemrelevant sind, denn dadurch werden die Banken nur noch mehr ermutigt mit vollem Risiko, die eigenen Gewinne zu maximieren. „Wenns nicht klappt, zahlt der Staat sowieso, schließlich kann der Staat es sich nicht leisten eine so wichtige Bank pleite gehen zu lassen“.
Genau diese Tatsache der systemrelevanten Banken führt doch dazu, dass die Banken bereit sind höhere Risiken einzugehen, um möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften. Banken sollten vielmehr Unternehmen sein, die auch die Möglichkeit haben bankrott zu gehen.
Wie ich vor kurzem las sind Banken keine Unternehmen, aber was sind Sie dann? Gottes Schöpfung? Wohl kaum. Eine gemeinnützige Institution? Wohl ebenso wenig. Wenn wir im Handelsregister nachsehen wird deutlich, dass eine gewerbsmäßige Absicht dahinter steht, wenn man versucht langfristig Gewinn zu erwirtschaften. Gewinn erwirtschaften… ja das tun Banken. Ich würde sogar soweit gehen, dass es keine andere Branche gibt, die ähnlich gewinnorientiert handelt. Nur das mit dem „langfristig“ klappt ja meistens nicht so so gut. Aber dennoch glaube, ich dass wir den Banken den Status eines herkömmlichen Unternehmens geben sollten.
Natürlich können wir jetzt nicht einfach sagen, „okay, wenn die Commerzbank es nicht mehr schafft, dann lassen wir die Bank ohne Rücksicht auf die Millionen von Kunden pleite gehen“. Das finde ich in der Tat verantwortungslos.
Ich glaube die Lösung liegt vielmehr darin, die Banken erst gar nicht so groß werden zu lassen. Damit es so etwas, wie eine systemrelevante Bank gar nicht mehr gibt und jede Bank die Möglichkeit hat pleite zu gehen, ohne gleich Millionen von Privat und Geschäftskunden in den Ruin zu stürzen.
Es sollte also mehr kleinere Banken geben und die Privat- wie auch Geschäftskunden sollten lernen Ihr Geld auf eine Reihe von Banken aufzuteilen, sodass der Bankrott der einen Bank noch lange nicht dazu führt, sein ganzes Erspartes zu verlieren.
Desweiteren müssen wir das Investmentbanking und das herkömmliche Bankengeschäft klarer voneinander trennen. Eine Investmentbank sollte nichts mit dem Geld von normalen Geschäfts- oder Privatkonten zu tun haben und dieses erst recht nicht für Spekulationen verwenden.
Mich würden eure Meinungen interessieren, glaubt Ihr dass wir etwas an der Bankenbranche ändern müssen?
Bildquelle: © shansekala – istockphoto.com
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