Inzwischen können immer mehr Arbeitnehmer die Möglichkeit eines Homeoffices nutzen und die meisten nehmen diese Möglichkeit auch sehr gerne in Anspruch. Vor allem Pendler können durch ein Homeoffice viel Zeit sparen und Unternehmen sparen Geld und Bürokapazitäten.
Für alle Beteiligten also ein Win-Win Situation? Könnte man meinen, aber im Homeoffice zu arbeiten erfordert einige Spielregeln und viel Selbstdisziplin. Im folgenden möchte ich Ihnen 4 Tipps mitgeben, durch die ich im Homeoffice effizienter arbeiten konnte.
Klare Trennung von Privat und Geschäftlich
Ein großes Problem im Homeoffice sind die fließenden Grenzen zwischen privat und geschäftlich. Für viele ist es verlockend auch mal im Wohnzimmer auf der Couch zu arbeiten, einige schauen nebenher noch Fernsehen… Aber meine Erfahrung ist, dass durch eine Vermischung von Privaträumen und Geschäftsräumen die Produktivität sehr stark leidet.
Ich würde jedem Empfehlen sich Zuhause (am besten in einem Arbeitsraum) einen Arbeitsplatz einzurichten und auch nur von dort zu arbeiten. Und sich somit klare Grenzen zu ziehen: In dem Arbeitsraum wird nur gearbeitet und nichts gemacht, was nicht mit der Arbeit zu tun hat. In allen anderen Räumen hingegen können Sie alles machen, außer zu arbeiten.
Sie sind Zuhause also sieht Sie keiner? Denkste!
Im Homeoffice ist es mehr als verlockend sich in Jogginghose an den Schreibtisch zu setzen, das Rasieren oder Duschen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben… Auch wenn Ihr Vorgesetzter Sie vielleicht nicht über Videokonferenzen sehen kann, so habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich deutlich produktiver Zuhause arbeite, wenn ich mich ähnlich kleide wie Büro. Auf einen Anzug kann man sicherlich verzichten, aber ein Hemd sollte es schon sein und auch rasiert und gepflegt sollten Sie auftreten.
Halten Sie sich vor Augen, dass Sie auch bei einem Homeoffice ins Büro gehen und zwar in Ihr persönliches Büro, deshalb haben Sie zuvor bereits Ihr Arbeitszimmer eingerichtet und dort herrschen andere Regeln, als im Rest Ihres Hauses.
Setzen Sie sich Tages- und Wochenziele
Wenn Sie Ihr eigener Vorgesetzter sind oder Ihr Chef Ihnen viele Freiräume gibt, achten Sie darauf mit einem klaren Ziel jeden Tag und jede Woche zu beginnen. Für mich hat sich herausgestellt, dass es am besten ist wenn ich mir am Vorabend eine kleine Liste mit Ziele mache, die ich am nächsten Tag erreichen will. Das Gleiche mache ich für jede Woche und weiß so genau was ich diesen Tag und diese Woche erreichen möchte und kann zielgerichtet an die Erreichung dieser Ziele arbeiten.
Eine gute Möglichkeit produktiv zu arbeiten ist meiner Meinung nach sich 3 Ziele zu überlegen, die man heute unbedingt schaffen muss, dann sich 3 Ziele/Aufgaben zu überlegen, die man sehr gerne heute noch abarbeiten möchte und sich zum Schluss noch 3 Aufgaben zu überlegen, die man erledigt wenn noch Zeit übrig ist.
Nun haben wir Ihr Arbeitszimmer eingerichtet, Sie sitzen mit einem gepflegten Äußeren am Schreibtisch und wissen genau was Sie zu tun haben (für heute und für diese Woche).
Nehmen Sie sich Ruhepausen und nutzen Sie die Möglichkeiten einer flexiblen Arbeitstaggestaltung
Im Homeoffice können Sie sich Freiheiten nehmen, die in dem meisten Büros zumindest in Deutschland nicht möglich sind. So bin ich beispielsweise ein großer Fan vom sogenannten Power-Napping. Nach dem Mittagessen wenn der Körper sowieso mit der Verdauung beschäftigt ist, lege ich mich – vor allem bei anstrengenden Tagen – auf die Couch und mache für 10-15 Minuten die Augen zu. Wichtig dabei ist aber nicht in einen Tiefschlaf zu verfallen, denn sonst sind Sie nachher nur umso müder. Ein Trick ist es einen Schlüsselbund in der Hand zu halten. Sobald Sie in die Tiefschlafphase „eintauchen“ entspannen sich Ihre Handmuskeln und Sie lassen den Schlüsselbund fallen und der Aufprall auf den Boden sollte Sie wecken. Nun können Sie langsam wieder aufstehen noch ein paar Schritte laufen und wieder an den Schreibtisch. Sie nun auf jeden Fall wieder einige Energien getankt.
Im Homeoffice können Sie meist Ihren Arbeitstag recht flexibel gestalten und sollten deshalb den Arbeitstag an Ihren Vorlieben anpassen. Wenn Sie morgens beispielsweise nur schwer aus dem Bett kommen können Sie doch später mit den Arbeit beginnen und dafür etwas länger arbeiten. Ich finde es hat keinen Sinn sich in diesem Falle morgens an den Schreibtisch zu quälen, denn Ihr Körper signalisiert Ihnen bereits, dass Sie eigentlich noch nicht für die Arbeit bereit sind. Deshalb nutzen Sie Ihre Freiheiten und gestalten Sie Ihren Arbeitstag nach Ihren Vorlieben. So mache ich zum Beispiel gerne um 16:00 Uhr etwas Sport, da ich mich hier besonders fit fühle und hole die verlorene Zeit dann später am Abend nach.
Fazit
Wenn Sie mit Selbstdisziplin und Selbständigkeit arbeiten bietet ein Homeoffice Ihnen wohl sehr große Vorteile und kann sich als Segen herausstellen, da Sie Ihren Arbeitstag individuell gestalten können. Andererseits kann ein Homeoffice bei weniger Selbstdisziplin dazu führen, dass die deutlich unproduktiver arbeiten. Letztlich hängt es also wohl in einem hohen Maße von Ihrem Charakter ab wie erfolgreich Sie im Homeoffice arbeiten können.
Was denken Sie zum Thema Homeoffice? Haben Sie Tipps, um produktive Zuhause zu arbeiten?
Bildquelle: © Trueffelpix – Fotolia.com
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