Es gibt einige Unternehmen weltweit, die mithilfe eines Abo-Modells enorm erfolgreich sind. Wie du ein Unternehmen aufbaust, welches mit einem Abo-Commerce Geschäftsmodell erfolgreich ist, möchte ich dir in diesem Beitrag darstellen.

Ich persönlich sehe im Abo-Commerce eine unglaublich gute Geschäftsidee, die sich in vielen unterschiedlichen Branchen umsetzen lässt. Ein solches Abo-Modell funktioniert besonders dann gut, wenn du dieses in einer Branche anwendest, in der Abos bisher unbekannt sind, aber für die Kunden einen großen Nutzen bedeuten.

Wie funktioniert ein Abo-Commerce Geschäftsmodell?

Abo-Commerce ist ein Geschäftsmodell, bei dem ein bestimmtes Produkt oder auch Service regelmäßig an den Kunden verkauft wird. Hierfür abonniert ein Konsument dein Produkt und du schickst es diesem in einem bestimmten Intervall zu.

Genauso gut funktioniert Abo-Commerce aber auch bei Dienstleistungen. Es gibt unzählige Dienstleistungen, die von bestimmten Personen regelmäßig nachgefragt werden. Dort kann ein Abo-Modell für beide Parteien sehr vorteilhaft sein.

Lieferintervall

Je nach Produkt/Service kann dieser Lieferintervall zwischen einer Woche bis hin zu einem Jahr liegen. Ein sehr breite Spanne also, weshalb du dir die Bedürfnisse deiner Kunden genau ansehen musst, um einen idealen Lieferintervall zu finden.

Es gibt Unternehmen, die dem Kunden ermöglichen selbst einen Lieferintervall zu bestimmen. Wenn dies logistisch und technisch möglich ist, stellt der vom Kunden individuell festgelegte Lieferintervall sicherlich die beste Möglichkeit dar.

Abo-Modell in der Praxis

Bekannt im deutschen Bereich ist das Unternehmen Glossybox, dieses verschickt monatlich eine Box mit Kosmetikutensilien. Glossybox bietet eine solche Box auch für Männer an. Diese kosten 15€ im Quartal. Vierteljährlich erhält man dann eine Box mit 5 Pflege- und Stylingprodukten für Männer.

Solche Abo-Modell sind denkbar für all die Produkte, die regelmäßig gekauft werden und besonders im deutschen Markt bietet sich für Unternehmer noch viele Chancen. Denn es gibt bisher eher wenig Unternehmen, die sich trauen eine Abo-Modell aufzusetzen.

Vorteile eine Abo-Commerce Business

Automatische Verkäufe

Sehr interessant im Abo-Commerce Business sind sicherlich die wiederkehrenden Käufe, ohne dass der Kunde jedes mal einen neuen Kauf manuell abschließen muss. Der Kunde bekommt das Produkt automatisch zugeschickt, bis er kündigt.

Wer würde schon eine Tageszeitung jeden Tag aufs Neue kaufen? Es ist doch viel bequemer diese als Abo zu bestellen und jeden Tag automatisch nach Hause geliefert zu bekommen.

Dass ein solches Geschäftsmodell nicht nur bei Zeitungen und Zeitschriften funktioniert, haben bereits einige Unternehmen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Weiter unten schauen wir uns zwei erfolgreiche Abo-Commerce Geschäftsmodelle an.

Breite Einsatzmöglichkeiten

Abo-Modelle sind vor allem deshalb eine so spannende Idee, weil man so viele Dinge im Abo verkaufen könnte. Doch die meisten Produkte, die wird regelmäßig kaufen müssen/wollen, kaufen wird händisch jedes mal aufs Neue.

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Überlege einfach mal, welche Produkte du in deinem Alltag regelmäßig kaufst?

Sicherlich fallen dir einige Dinge ein, die doch viel besser im Abo verkauft werden könnten.

Dass ein Abo-Modell auch Vorteile für den Käufer bietet, möchte ich im Folgenden noch näher erläutern.

Vorteile für den Käufer

Günstiger

Der Käufer profitiert besonders davon, dass er seine benötigten Produkte günstiger einkaufen kann. Denn bei vielen Produkten im Abo wird dem Kunden ein entsprechender Rabatt eingeräumt.

Zeitersparnis

Aber nicht nur der Rabatt ist für Kunden interessant, sondern auch die Zeitersparnis. Ein Abo kaufst du nur einmal. Anschließend erhältst du das Produkt immer und immer wieder. Auch die Zahlung funktioniert meist automatisch per Kreditkarte oder Paypal. Bequemer können Kunden kaum einkaufen!

Keine Produkte mehr beim Einkaufen vergessen

Gerne vergessen wir auch mal Dinge beim Einkaufen. Beispielsweise vergisst du beim Einkaufen das Duschgel. Dies ist natürlich sehr ärgerlich, denn bei vielen Produkte kannst du eigentlich genau abschätzen, wie viel du in einer bestimmten Zeit davon benötigst.

Beispielsweise bei Duschgel kennst du sicherlich recht genau deinen monatlichen Bedarf. Dieser wird sich zudem nicht deutlich unterscheiden, da du dich vermutlich regelmäßig wäscht. Duschgel im Abo zu kaufen, stellt also eine durchaus attraktive Geschäftsidee dar, gerade dann, wenn man mal gerne das Duschgel beim Einkaufen vergisst.

Nachteil für den Kunden

Der größte Nachteil bei dem Abo-Modell für Kunden ist sicherlich der Folgende: Die durch das Abo bezogene Menge des Produktes ist nicht identisch mit der vom Kunden verbrauchten Menge.

So kann es in dem einen Fall sein, dass noch Duschgel vorhanden ist und der Kunde bereits das neue Paket Duschgel erhält. Dies kann aus ökonomischen Aspekten für den Verkäufer vorteilhaft sein, aus ökologischen Gründen allerdings eher weniger, denn der Kunden wird dann wohl verschwenderischer mit dem Duschgel umgehen.

Deutlich schlimmer für den Kunden ist es allerdings, wenn das Duschgel leer ist, bevor das neue Paket Duschgel den Kunden erreicht hat.

Was der Anbieter hier für den Kunden tun kann

Er sollte dem Kunden möglichst viele Varianten für Lieferintervalle anbieten. Je mehr desto besser. So kann der Kunden die Lieferintervalle besser an seinen persönlichen Verbrauch anpassen.

Alternativ können den Kunden auch größere Verpackungseinheiten angeboten werden. Der Vorteil liegt hier darin, dass so Versandkosten gespart werden können.

Der Königsweg aber, wäre dem Kunden individuelle Verpackungsgrößen anzubieten. Sodass der Kunden selbst entscheiden kann, wie viel Milliliter Duschgel er im Monat verbraucht.

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Sinnvoll kann es sein jedem Erstkunden zunächst eine recht große Flasche Duschgel zu verkaufen. An dieser Flasche sind dann Markierungen angebracht, wie viel ml Duschgel der Kunden bereit verbraucht hat. Nach einem Monat kann der Käufer dann seinen eigenen monatlichen Verbraucht ablesen und diesem dem Abo-Unternehmen mitteilen. Dieses weiß dann, wie viel Duschgel der Kunde pro Monat benötigt und schickt dem Kunden dann die individuelle Verpackungsgröße mit dem benötigten Inhalt Duschgel jeden Monat zu.

Klar, dieser Weg ist recht aufwendig, aber sicherlich kann so ein großer Mehrwert für den Kunden generiert werden.

Vorteile für den Verkäufer

Langlebigkeit der Kunden

Der Verkäufer profitiert vor allem an der Langlebigkeit der Kunden. Es besteht bei einem Abo nämlich eine große Chance, dass deine Kunden zu Stammkunden werden. Je länger du deine Kunden halten kannst, desto höher dürfen auch die Kosten sein, um einen Neukunden zu akquirieren.

Abo-Commerce Geschäftsmodelle können deutlich mehr Geld für einen neuen Kunden ausgeben, als ein klassisches Geschäft. Schließlich weißt du, dass deine Kunden, bei einer Mindestlaufzeit von einem Jahr, mindestens ein Jahr deine Kunden sind. Die Chancen stehen sogar gut, dass sie dein Abo nach einem Jahr noch nicht kündigen und vielleicht noch weitere Jahre dein Produkt beziehen.

Auch wenn es eventuell teuer sein kann einen Neukunden für ein Abo-Modell zu gewinnen, so steht aber auch fest, dass Abo-Kunden in der Regel mehr Umsatz generieren, als klassische Kunden.

Kleines Lager

Interessant ist das Abo-Commerce Geschäftsmodelle noch aus einem anderen Grund. Und zwar kannst du dein Lager oftmals klein halten. Du musst nur wenig Produkte auf Lager halten, denn du weißt schließlich genau, wann deine Kunden mit Produkten beliefert werden müssen.

Du hältst lediglich ein kleines Lager für Neukunden vor. Bei Bestandskunden hingegen weißt du ganz genau, wann sie beliefert müssen. Die Lieferungen an Bestandskunden kannst du dann mit deinem Lieferanten absprechen, sodass du Produkte nicht lange bei dir gelagert werden, sondern direkt an den Kunden verschickt werden.

Unternehmen sparen bei diesem Geschäftsmodell also zum einen Lagerhaltungskosten und profitieren zum anderen von der höheren Customer-Lifetime-Value.

Dein Fokus sollte auf jeden Fall darauf liegen, deine Kunden so lange es geht zu halten. Hierbei ist es besonders wichtig die Erwartungen der Kunden zu erfüllen und ihnen einen möglichst hohen Mehrwert zu bieten.

Auch wenn die Akquisationskosten für neue Kunden höher sind, so solltest du diese durch eine dauerhafte Kundenbeziehung wieder reinholen können.

Erfolgreiche Beispiele für Abo-Commerce Geschäftsideen

Es gibt im internationalen, wie auch im deutschen, Bereich einige sehr erfolgreiche Unternehmen, die durch Abo-Commerce massiv expandieren konnten.

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Mornin‘ Glory

Ein tolles Beispiel für ein Abo-Geschäftsmodell ist Mornin‘ Glory. Das Unternehmen verkauft günstige Rasierklingen im Abo. Während Hersteller, wie Gillette, sehr teuer sind, geht Mornin‘ Glory genau den umgekehrten Weg. Das Unternehmen verkauft eine Klinge im Abo für 1,50€!

Die Klingen werden außerdem in den USA hergestellt und sollen die gleiche Qualität besitzen, wie die Klingen anderer Markenhersteller.

Abo-Commerce Geschäftsmodell

Das Unternehmen verknüpft seine Rasier außerdem sehr geschickt mit anderen Pflegeprodukten. Genau diese Strategie gibt deinem Geschäftsmodell einen zusätzlichen Boot. Wenn du ein Produkt im Abo verkaufst, dann schaue auch, welche anderen passenden Produkte deines ergänzen könnten.

Blacksocks

Der Name ist Programm bei Blacksocks. Das Unternehmen ist damit groß geworden, Socken im Abo zu verkaufen. Inzwischen hat Blacksocks seine Abo-Produkte aber auch um Unterhosen, T-Shirts und auch bunte Socken erweitert.

Gerade die Sortimentserweiterung ist bei vielen Abo-Commerce-Modellen ein sehr sinnvoller Schritt. Indem du deinen Kunden weitere ergänzende Produkte anbietest, kannst du attraktiv bleiben.

Wie der Name verrät, begann Blacksocks ausschließlich mit schwarzen Socken, doch schnell erkannte das Unternehmen, dass es sinnvoll ist sein Sortiment zu erweitern.

Das Unternehmen setzt darüber hinaus auf Qualität und genau hier liegt ein weiteres Geheimnis für funktionierende Abo-Commerce Modelle: qualitativ hochwertige Produkte. Die Produkte müssen jedes mal aufs neue die Abo-Kunden überzeugen.

Stell dir mal vor ein Kunde hat ein Jahresabo abgeschlossen, erhält dann die Produkte z.B. jeden Monat und erlebt jeden Monat eine Enttäuschung. Denn die Produkte entsprechen nicht der Qualität, die der Kunden wünscht. Die Frustration steigt, weil der Kunde nun jeden Monat daran erinnert wird, dass die Produkte von minderwertiger Qualität sind. Sicherlich führen diese schlechten Produkte zu einer negativen Mundpropaganda.

Hochwertige Produkte sind also das A & O!

Weitere Ideen

Ich habe mir dann anschließend noch einige Gedanken zu weiteren Abo-Geschäftsmodellen gemacht und mir sind einige, wie ich finde, ganz coole Geschäftsideen eingefallen. Diese Geschäftsmodelle habe ich allerdings nicht geprüft und sollen in erster Linie als Anregung dienen, dein eigenes Unternehmen auf Basis des Abo-Modells aufzubauen.

Hier also jetzt meine Geschäftsideen zum Thema Abo-Commerce:

  • Reinigungsdienstleistungen im Abo für Privat und Unternehmen
  • Gärtner im Abo, Rasen mähen und Hecken schneiden im Abo
  • Fischfutter im Abo (Hundefutter gibt es schon, aber ich glaube noch kein Fischfutter)
  • Kaminholz/Heizöl im Abo
  • Autowäsche im Abo
  • Druckerpapier im Abo
  • Gewürze im Abo
  • Frisches Obst im Abo

 

1 Antwort
  1. schnobbl
    schnobbl sagte:

    cooler Beitrag zum Thema Abo-commerce! Was für viele Startups evtl ein Problem darstellt ist die komplexe Abrechnungsverwaltung für die wiederkehrenden Rechnungen. Wer hier auf Automatisierung und Integration setzen möchte sollte sich mal https://www.fakturia.de/ anschauen, ist für Startups mit bis zu 10 Kunden kostenlos!

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