Auf der Suche nach dem großen Glück begeben sich viele Selbstständige und Unternehmer oftmals auf einen Weg, auf dem sie viele Tücken erwarten- und natürlich nie diejenigen, mit denen man gerechnet hätte. In diesem Artikel möchte ich über drei kapitale Fehler sprechen, die ich selbst allesamt begangen habe und die mir mit meinem Businessplan Schreibservice auch heute noch, nach acht Jahren Selbstständigkeit, Schwierigkeiten bei der Weiterentwicklung meiner unternehmerischen Aktivitäten schaffen.
Existenzgründungsfehler Nr. 1: Die falschen Kunden
Ich habe mir erst vor zwei Monaten – auf Anraten eines sehr begabten Kollegen, dazu mehr weiter unten – mal die Zeit genommen, ein wirklich nützliches Werk namens „Book Yourself Solid“ von Michael Port zu lesen. Ich habe vorher nie bedacht, wie sehr mich die falschen Kunden bei der Ausübung meiner Geschäftsaktivitäten blockieren. Am Anfang ist man oft froh, einfach nur überhaupt Kunden zu haben und man verkauft sich unter Wert (auch weil die Kunden natürlich einen Teil der eigenen Ausbildung finanzieren, denn am Anfang hat man eben noch nicht so viel Erfahrung).
Man sollte aber unbedingt relativ schnell alle nur irgendwie greifbaren Hebel in Bewegung setzen um die richtigen Kunden zu finden, zu binden und permanent 100% glücklich zu machen. Schlechte Kunden (insbesondere Kunden mit Betrugsabsichten) und Schnäppchenjäger rauben dir alle Kraft, alle Motivation und alle Inspiration. Sie untergraben deinen Optimismus und dein Selbstvertrauen als Unternehmer, zerstören deine Begeisterung für deine Arbeit und hindern dich daran in der Ausübung deiner Tätigkeit Erfüllung zu finden. Die Welt, besonders die Geschäftswelt ist zum Bersten gefüllt mit verdrehter, kranker und negativer Energie- wähle mit extremer Sorgfalt die Menschen, mit denen Du dich umgeben möchtest.
Existenzgründungsfehler Nr. 2: Chaos im Computer
Ich mag Apple nicht- extrem hochpreisig, extrem bevormundend, ausbeuterisch, fortschrittsfeindlich und das Logo verursacht bei mir aus Gründen der ästhetischen Wahrnehmung jedes Mal wenn ich es sehe ein dumpfes Pochen in der Halsschlagader, besonders wenn ich einen Coworking-Space betrete und mir die angebissenen Äpfel dutzendweise ins Auge stechen.
Deshalb habe ich einen Dell PC, 800,- Euro, ein wohl knapp 3kg schweres Schlachtschiff mit krasser Rechenpower. Damit war ich ca. zwölf Monate relativ glücklich (außer natürlich das mir Windows 8 aufgezwungen wurde, welches insbesondere vor dem ersten Update vor allem dazu taugte sich häufiger als sonst den vorzeitigen Freitod auszumalen) und dann fing die unweigerliche Verlangsamung an. Mittlerweile kann es mir mit meinen regulär 8-12 gleichzeitig laufenden Programmen und ca. 30-40 offenen Fenstern gut und gern passieren, dass ich eine halbe Minute warten muss, bis sich Word öffnet- von komplexeren Anwendungen ganz zu schweigen. Da ich aber nicht nur Businesspläne schreibe, sondern auch meine Internetmarketingagentur BrainHive Ethical Marketing führe und zwar meistens als 1-Mann-Armee und dabei permanent Dutzende verschiedene Programme und Tools brauche, verspüre ich oft das Bedürfnis in die Tastatur zu beißen.
Außerdem entgehen mir ungezählte Aufträge, möglicherweise sogar mit dem einen oder anderen so seltenen tollen Kunden dabei, weil ich bis jetzt nie ein CRM System (Customer Relationship Management System) hatte. Addiere ich dazu die Tatsache, dass ich oft für PR Aktionen Dutzende verschiedene E-Mail Konten mit acht verschiedenen Programmen plus natürlich eine ungezählte Vielzahl von Social Media Accounts und PPC-Konten (Pay Per Click Werbung, z.B. Google Adwords), neben zig WordPress-Seiten und Filezilla-Zugängen abgesehen noch von Crowdsourcing-Accounts, Onlinetools und Analytics datensicher managen muss, wundert mich eigentlich nur noch a) dass das tatsächlich schon noch – unter extremem nervlichen Aufwand natürlich – machbar ist und b) dass mein Fenster noch heil ist, aus dem ich häufig springen möchte. Der absolute Megatipp daher: Kümmere dich UNBEDINGT um eine einwandfreie IT, saubere Ordnerstrukturen, die besten Programme, möglicherweise *knirscht hörbar mit den Zähnen* Apple statt PC (ich werde zeitnah experimentieren, meine Kollegen berichten mir aber nur das Beste was Ladezeiten und Pflegeaufwand bei Apple angeht).
Existenzgründungsfehler Nr. 3: Isolation
Die meiste Zeit der letzten acht Jahre war ich quasi als digitaler Nomade unterwegs, nur ca. drei Jahre habe ich stationär verbracht, einmal in Chicago und einmal in München. Nur insgesamt vielleicht 18 Monate war ich auf solche Art und Weise beschäftigt, dass ich im Rahmen der Ausübung meiner Arbeit andere Menschen von Angesicht zu Angesicht hatte (meine Ex-Freundin, die zeitweise Assistentin* war, nehme ich hier mal aus der Kalkulation raus). Die restliche Zeit war ich mit meinem Laptop allein und habe per Mail, Shared Screens und Videokonferenz kommuniziert. Ich habe die längste Zeit die Community der digitalen Nomaden ignoriert und mich auch sonst vor allen Dingen mit random Leuten beschäftigt, die ich über Couchsurfing, Spontacts oder Meetup.com kennengelernt habe. Die meisten meiner alten Freundschaften sind durch Traveln und Desinteresse versandet und wenn ich mal in meinem Heimatdorf zugegen bin und alten Bekannten über den Weg laufe, hat man sich so oder so nicht viel zu sagen- es ist einfach ein sehr anderes Leben, dass man als Webworker lebt.
* = Mitarbeiter ist ein weiteres, GANZ wichtiges Thema. Vielleicht mehr dazu ein andermal.
Ich habe erst vor ca. einem Jahr angefangen, gezielt zu Veranstaltungen aus der Startup-Szene zu gehen und mich mit den Leuten dort auszutauschen. Erst vor einem Monat habe ich überhaupt angefangen, mich mit der Existenz der anderen digitalen Nomaden näher auseinanderzusetzen und besuche derzeit ein Format des DNX-Netzwerks, bei dem sich verschiedene digitale Nomaden für 10 Tage in einem Coworking Space mit angeschlossener Residenz aufhalten. Ich muss sagen, dass mir das extrem gut tut und ich unglaublich viel lerne und vor allen Dingen mit höchstem Elan meine Projekte verfolge während ich mit diesen Leuten zusammen bin. Es hält mir auch vor Augen, dass ich noch einen weiten Weg vor mir habe, denn viele von denen sind mit einem Grad von Exzellenz aufgestellt, dass einem die Zähne weich werden.
Es ist daher meines Erachtens nach extrem wichtig, die Nähe zu seinem Peers zu suchen und zuzusehen, dass man seine soziale Intelligenz bewahrt. Denn das eigene Business kann einen auch auffressen und man schaltet nicht mehr ab, selbst wenn man abends in der Bar einem schönen Mädchen gegenübersitzt. Echt tödlich, wenn man außer Arbeit kaum noch ein Thema in seinem Leben hat, welches dem Geist wirklich präsent ist.
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Unternehmer und für mein eigenes Glück selbst verantwortlich zu sein ist für mich nach wie vor ein so hoffe ich nie versiegender Quell von Erfüllung. Ich nehme die Strapazen und Unsicherheiten sehr gerne auf mich, denn ich weiß was die Alternative ist. Gleichzeitig beobachte ich, wie viele Kollegen aus meinem Umfeld sich intelligent aufstellen und teilweise in der Lage sind, mit zuweilen abstrus anmutenden Modellen passives Einkommen in nicht unerheblicher Höhe zu erzeugen, letztlich der Heilige Gral für uns Internetarbeiter. Ich wünschte mir, ich hätte die oben genannten Hinweise wesentlich früher in meiner Unternehmerlaufbahn beherzigt und bin mir sicher, dass ich jetzt ganz woanders stehen würde. Regelmäßige Leser dieses Blogs würden diese Fehler wahrscheinlich aufgrund besserer Vorbereitung sowieso nicht begehen- ich fand es dennoch zielführend, sie nochmal ganz explizit zu benennen.
Ich würde mich abschließend freuen, wenn ich dich auf meinem eigenen Blog auf BrainHive.de begrüßen könnte, wo zahlreiche wissenswerte und hochwertig aufbereitete Informationen zum Thema Business- und Finanzplanerstellung und Erlangung von Fremdfinanzierungen (siehe z.B. meine 23 Tipps zur Vorbereitung von Bankgesprächen) dich erwarten.
PS: Wir unterziehen selbstgeschriebene Businesspläne eine Kurzprüfung für lau- also falls du deinen Businessplan selbst schreiben möchtest, werfen wir gerne am Ende einen kurzen Blick darauf und schauen, ob wir irgendwelche groben Fehler finden und sagen dir, was du besser machen kannst. Hast du sonst Themen, die ich deiner Meinung nach in meinem Blog behandeln sollte? Ich freue mich über deine Kommentare.
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