In diesem Beitrag möchte ich ihnen erklären was eine Bilanz ist, wozu man diese benötigt und was diese beinhaltet.

Der Sinn einer Bilanz

Jetzt würden wohl die meisten sagen, weil ich es muss, doch mal abgesehen davon, dass alle größeren Unternehmen bilanzierungspflichtig sind und deshalb vom Gesetzgeber dazu angehalten sind eine Bilanzaufzustellen, gibt es auch ganz praktische Gründe.

Informationsfunktion:

Jedes wichtige Unternehmen sollte, alle direkt und indirekt beteiligten Personen über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens aufklären. Dazu gehören also:

  • Management
  • Arbeitnehmer
  • Anteilseigner
  • Fremdkapitalgeber
  • Fiskus
  • Öffentlichkeit

Dokumentationsfunktion:

Beispielsweise. als Beweise für kriminelle Handlungen.

Rechenschaftsfunktion:

Damit z.B. Anteilseigner erkennen können, wie gut das Management gearbeitet hat.

Zahlungsbemessungsfunktion:

Um ggf. die Höhe der Dividende zu berechnen.

Rechtliche Grundlagen der Bilanz

Im folgenden finden Sie eine Auflistung der relevanten Gesetzesbücher, die in den folgenden Beiträgen noch erklärt werden.

  • HGB (Handelsgesetzbuch)
  • AktG (Aktiengesetz)
  • GmbHG (GmbH Gesetz)
  • GenG (Genossenschaftsgesetz)
  • PublG (Publizitätsgesetz)

Grobaufbau einer Bilanz:

Aktivseite (Vermögen -> alles was zum Unternehmen gehört) Passivseite (Kapital)
Grund und Boden Wie wurde dies alles finanziert?
Gebäude
Geschäftsausstattung Wie viel mit Eigenkapital?
Vorräte
Forderungen Wie viel mit Fremdkapital
Bankguthaben
Kasse

Aktivseite:

Enthält alle Vermögensgegenstände des Unternehmens:

  • Anlagevermögen: Was dient dem Unternehmen dauerhaft?
  • Umlaufvermögen:  Was dient dem Unternehmen vorübergehend?
  • Aktive Rechnungsabgrenzungsposten: Wenn man z.B. 20.000€ Miete für ein Jahr im voraus zahlt, dann bildet man für 20.000€ einen ARAP, der allerdings im nächsten Jahr wieder aufgelöst werden muss.

Passivseite:

Die Passivseite zeigt, wie alle Vermögensgegenstände des Unternehmens finanziert worden sind.

Enthält:

  • Eigenkapital:
  • Rückstellungen:
  • Verbindlichkeiten:
  • Rechnungsabgrenzungsposten: Z.B. für die im voraus bezahlte Miete wird ein PRAP gebildet

 

Eine Beispiel Bilanz der XYZ AG in Millionen Euro:

Aktiva Passiva
Anlagevermögen Eigenkapital 600
Geschäftswert 45 Gezeichnetes Kapital 1400
Sonst. Immaterielle Anlagewerte 65 Kapitalrücklage 1800
Sachanlagen 2850 Gewinnrücklage 80
Finanzanlagen 350
Umlaufvermögen Rückstellungen
Vorräte 1680 Ungewisse Verbindlichkeiten 200
Unterlassende Instandhaltung 10
Forderungen aus Lieferungen u. Leistungen 2000
Sonstige Vermögensgegenstände 10 Verbindlichkeiten
Wertpapiere 120 Verb. gegenüber Kreditinstituten 3000
Liquide Mittel 330 Verb. Gegenüber Lieferungen u. Leistungen 352
Rechnungsabgrenzungsposten 12 Rechnungsabgrenzungsposten 20
Summe Aktiva 7.462 Summe Passiva 7.462

 

So das wäre dann erstmal der vorläufige Artikel zur Bilanz, Dinge wie Windowdressing und eine detaillierte Erklärung der einzelnen Bilanzposten werden nach und nach folgen.

 

Bildquelle: S.Geissler  / pixelio.de

Die Aktiengesellschaft (Abkürzung: AG) ist eine Kapitalgesellschaft, dessen Grundkapital durch Aktien zerlegt ist. Die AG zählt zu den wichtigsten Rechtsformen in Deutschland und ist besonders für große international agierende Unternehmen ein muss.

  • Nur ein kleiner Teil der Aktiengesellschaften in Deutschland sind auch börsennotiert, der große Teil ist häufig unter den Gründern oder wenigen Investoren aufgeteilt.
  • Aktiengesellschaften können durch die Ausgabe neuer Aktien frisches Kapital beschaffen. Deshalb ist die AG eines sehr sinnvolle Rechtsform, besonders für wachstumsstarke und Kapital suchende Unternehmen, die möglicherweise bei Banken nur zu schlechten Konditionen Kapital erhalten.
  • Indem Sie Aktien einer Aktiengesellschaft kaufen, werden Miteigentümer des Unternehmens.
  • Je nach Aktienform besitzen die Aktionäre ein Stimmrecht auf der jährlichen Hauptversammlung.

Gründung einer Aktiengesellschaft

Bei der Gründung einer AG muss das Grundkapital mindestens 50.000€ betragen, also das doppelte der einer GmbH.

Buchführung:

  • Grundlage das Handelsgesetzbuch
  • Aufstellung einer Bilanz bei der Gründung und zum Abschluss der Geschäftsjahres
  • Sowie Führung eines Inventars (Verzeichnis über alle Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten der AG)
  • Gewinn- und Verlustrechnung -> bildet mit der Bilanz und Inventars den Jahresabschluss

Organe der Aktiengesellschaft

Die 3 Organe der Aktiengesellschaft:

Vorstand

Die Leitung einer Aktiengesellschaft unterliegt dem Vorstand, welcher sich meist aus mehreren Personen zusammensetzt. Die jeweils unterschiedliche Unternehmensbereiche verantworten.

Jedes Vorstandsmitglied haftet persönlich, also mit seinem persönlichen Vermögen für Schäden am Unternehmen, die durch grobe Pflichtverletzung zustande kommen.

Aufsichtsrat

Dieser wählt und überwacht die Mitglieder des Vorstands und wird durch den Aufsichtsratsvorsitzenden geführt. Die Amtsperiode des Aufsichtsrats einer Aktiengesellschaft beträgt maximal 4 Jahre.

Hauptversammlung

Beschließt zum Beispiel:

  • Kapitalmaßnahmen
  • Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrates
  • Verwendung des Bilanzgewinns
  • Auflösung der Gesellschaft

Das Mitspracherecht richtet sich an die Anzahl der Aktien die sie besitzen, je mehr Aktien Sie haben desto mehr Einfluss können Sie nehmen. Doch besonders bei DAX-notierten Unternehmen hält sich der Einfluss den man selbst mit Aktien im Wert von zweistelligen Millionen Beträgen nehmen kann sehr in Grenzen.

Aktiengesellschaften in anderen Ländern

In Großbritannien und den USA ist die „Limited Company“ die Länderspezifische Aktiengesellschaft. Außerdem gibt es inzwischen die sogennante Europäische Aktiengesellschaft („Societas Europaea“).

 

Diesen Artikel werde ich mit der Zeit immer weiter ausbauen, wenn ich mehr Fachbegriffe dem Lexikon hinzufüge. Denn jeden Fachbegriff noch in diesem Artikel zu klären würde den Umfang bei weitem sprengen.

 

Bildquelle: Rainer Sturm  / pixelio.de