In den nächsten Tagen beginne ich damit eine neue große Artikelserie zum Thema strategisches Management zu starten. Dieser Artikel soll Ihnen bereits einen kleinen Einblick in das strategische Management geben, einige grundlegende Zusammenhänge erläutern und zwei Modelle ( Resource-based-view und Market-based-view) darstellen.
Strategisches Management
Das strategische Management ist allgemein ausgedrückt die zielorientierte Gestaltung unter strategischen, langfristigen, globalen, umweltbezogenen und entwicklungsorientierten Aspekten. Im Gegensatz zur operativen Planung beschäftigt sich das strategische Management mit einem sehr langfristigen Zeithorizont und ist nicht auf einen bestimmten Unternehmensbereich fokussiert, sondern umfasst global alle Bereiche eines Unternehmens.
So umfasst das strategische Management folgende Punkte:
- Planung
- Kontrolle
- Information
- Organisation
- Unternehmens-Kultur
- Strategische Leistungpotentiale
Die strategische Planung von Unternehmen umfasst die beiden folgenden Modelle, denn Unternehmen müssen sowohl Ihre eigenen Fähigkeiten im Blick haben, als auch das gesamte Marktumfeld. Deshalb nutzt die strategische Planung beide Modelle, um fundiertere Strategien entwickeln zu können.
Market-based-view
Die Grundlage des market-based-view ist das sogenannte Structure-Conduct-Performance-Paradigma. Klingt auf den ersten Blick ziemlich kompliziert, aber bedeutet im Grunde nichts anderes als, dass von der Marktstruktur (Structure) das Marktverhalten (Conduct) der Marktteilnehmer abhängt und sich aus dem Marktverhalten wiederum das Marktergebnis (Performance) ergibt.
Die Erfolgsfaktoren in diesem Modell ergeben sich also aus den Marktanforderungen bzw. den Umweltfaktoren. Hieraus ergibt sich eine eher reaktive und defensive Grundposition, da man auf die Marktstruktur und das Marktverhalten der anderen Teilnehmer reagiert und nicht seine eigenen Ressourcen und Alleinstellungmerkmale nutzt. Auch Innovation als Treiber des unternehmerischen Erfolges wird hier eher vernachlässigt.
Resource-based-view
Das Gegenstück zum market-based-view bildet der resource-based-view, bei dem resource-based-view ist die Qualität der unternehmenseigenen Ressourcen die Quelle des Erfolges. Aus dem Potential (bzw. Ressourcen) ergibt sich in diesem Modell die Strategie und diese wiederum bestimmt die Performance also den Erfolg eines Unternehmens.
Ressourcen sind die Stärken eines Unternehmens mit denen sich Unternehmen in einer sich verändernden Umwelt erfolgreich positionieren können. Wenn Unternehmen sich in einer sich wandelnden Umwelt positionieren können, schaffen es diese Unternehmen ihren langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern und erfüllen das höchst unternehmerische Ziel.
Arten von Ressourcen
Wir unterscheiden zwischen drei verschiedenen Ressourcen, die in den resource-based-view Ansatz einfließen.
- Tangible (=greifbare) Ressourcen -> z.B. Gebäude, Maschinen etc.
- Intangible (nicht greifbare) Ressourcen -> z.B. Lizenzen, Fertigungsverfahren, Image
- Human Resources -> Know-How, Fähigkeiten, Erfahrungen und Motivation der Mitarbeiter
Strategische Planung
Der erste Schritt im strategischen Management ist die strategische Planung. Dies ist ein Informationsverarbeitender Prozess, um die Anforderungen der Umwelt mit den Potentialen des Unternehmens zu vergleichen. Dann werden die Ergebnisse genutzt, um auf diese aufbauend Strategien zu entwickeln, die den langfristigen Erfolg des Unternehmens sichern sollen.
Schritte der strategischen Planung
- Zielbildung
- Umweltanalyse
- Unternehmensanalyse
- Strategiewahl
- Strategieimplementierung
- Strategische Kontrolle (Soll-ist-Vergleich)
Zielbildung
Unternehmen haben verschiedene Ziele, die von unterschiedlichen Verantwortlichen getroffen werden und sich meist an die Anforderungen des jeweils höhergestellten Ziels orientieren. So ist das wichtigste Ziel eines Unternehmens kein Ziel welches wir mit Zahlen messen können, ganz im Gegenteil es ist ein sehr abstraktes Ziel: Die Unternehmensvision. Eine Unternehmensvison zu entwickeln ist ein äußert schwieriger Prozess und hierüber werde ich in der nächsten Zeit noch einen ausführlichen Artikel veröffentlichen.
Aus der Vision eines Unternehmens ergibt sich das Unternehmensleitbild, oft ein Muster für das Verhalten aller Mitarbeiter in einem Unternehmen. Nun folgen die Unternehmensziele und diese können wir in Formalziele und Sachziele einteilen. Die Unternehmensziele werden an die verschiedenen Geschäftsbereiche weitergegeben und die Geschäftsbereiche müssen nun ebenfalls Ihre jeweiligen Ziele definieren, um zusammen die Unternehmensziele erreichen zu können.
Umweltanalyse & Unternehmens-Analyse
Die Umweltanalyse und Unternehmens-Analyse werden zusammen als strategische Analyse bezeichnet und auf deren Ergebnisse baut die Strategiewahl auf.
In der Umweltanalyse wird zunächst das eigene Marktumfeld untersucht, um dann aber den Analyse-Radius deutlich zu erweitern. So werden im globalen Umfeld auch ökonomische, technische, sozio-kulturelle und politisch-rechtliche Veränderungen analysiert. Auch Analyse Modelle wie das Five-Forces-Modell von Porter finden hier Anwendung.
Im Rahmen der Unternehmensanalyse werden die eigenen Stärken und Schwächen des Unternehmens analysiert und im Anschluss werden die Ergebnisse der Umweltanalyse und der Unternehmens-Analyse häufig in einer SWOT-Analyse kombiniert und verknüpft.
Strategieimplementierung
Die Strategieimplementierung umfasst alle Aktivitäten, die zur Umsetzung einer Strategie erforderlich sind, dazu zählen im wesentlichen drei Aufgaben:
- Sachliche Aufgabe
Bei der sachlichen Aufgaben wird die Strategie in durchführbare Einzelmaßnahmen zerlegt.
- Organisationale Aufgabe
Hier wird die Strategie in die Ablauforganisation implementiert.
- Personale Aufgabe
Auch die Mitarbeiter müssen die Strategie verstehen, deshalb sollten die Verantwortlichen die Strategie klar und deutlich Ihren Mitarbeitern kommunizieren.
Strategische Kontrolle
Zum Schluss folgt die strategische Kontrolle, welcher ein systematischer Prozess ist, der parallel zur strategischen Planung verläuft und somit die strategische Planung als kontinuierlichen Prozess begleitet. Im Rahmen der strategischen Kontrolle werden Abweichungen zwischen den Plangrößen und den Vergleichsgrößen festgestellt und ggf. Maßnahmen vorbereitet, um weitere Abweichungen zu vermeiden.
Das war soweit ein kurzer Überblick über das strategische Management mit seinen Prozessen und Aufgaben. Wie gesagt werde ich in den nächsten Tagen eine umfassende Artikelserie zum Thema strategisches Management starten und hier deutlich tiefere Einblicke in die einzelnen Phasen und Prozesse geben. Es soll bei der Artikelserie aber nicht dabei bleiben den theoretischen Ablauf des strategischen Managements zu analysieren, sondern es werden auch einige Beispiele aus der Praxis folgen, in denen wir uns anschauen mit welchen Strategien sich Unternehmen erfolgreich in einem bestimmten Markt positionieren konnten.
Bildquelle: © Coloures-pic – Fotolia.com
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