Das mit dem Dresscode ist so eine Sache: Solange er nicht klar und deutlich kommuniziert wird, herrscht Unsicherheit. Bin ich mit Kostüm und Anzug overdressed? Kleide ich mich mit Jeans zu lässig? In diesem Fall hilft es, sich an den Kollegen zu orientieren. Doch was passiert, wenn man plötzlich auf der anderen Seite steht und derjenige ist, der seinen Angestellten Kleidervorschriften macht? Inwieweit darfst du deinen Mitarbeitern vorschreiben, was sie zu tragen haben, und für welche Kleidung solltest du dich in der Chef-Position entscheiden? Im folgenden Beitrag habe ich ein paar Tipps für euch zusammengestellt.

Du bist der Dresscode-Vorreiter

Solltest du deinen Mitarbeitern bisher keinen expliziten Dresscode vorgegeben haben, kannst du sicher sein, dass die meisten sich an dem orientieren, was du trägst. Legst du als Chef keinen Wert auf Businesskleidung und kommst in T-Shirt, Jeans und Sneakers ins Büro, gehen deine Angestellten davon aus, dass sie tragen können, worauf sie Lust haben. Sitzt du allerdings jeden Tag in Business-Anzug oder -Kostüm vor ihnen, greifen die meisten sicher auch zu eleganter Kleidung. Die einfachste Lösung ist jedoch, den gewünschten Dresscode von Beginn an zu kommunizieren – so entstehen keine Missverständnisse.

Du darfst deinen Mitarbeitern nicht alles vorschreiben

Die meisten Dresscodes in Unternehmen sind nachvollziehbar. Haben die Mitarbeiter Kundenkontakt, sollte ihre Kleidung seriös, gepflegt und der Branche entsprechend gewählt sein. Auch wenn die Bekleidung der Sicherheit dient oder gesetzlich vorgeschrieben ist, müssen deine Mitarbeiter sich daran halten. Je nach Branche und abhängig davon, ob deine Mitarbeiter Kundenkontakt haben und somit das Unternehmen nach außen repräsentieren, darfst du als Vorgesetzter die Kleiderordnung deiner Angestellten stärker einschränken.

Doch es gibt durchaus Vorschriften, die deine Angestellten nicht einhalten müssen. Du darfst von den Frauen in deinem Unternehmen zum Beispiel nicht verlangen, dass sie sich die Fingernägel in einheitlichen Farben lackieren. Sollten deine Mitarbeiter Fans von bunten Haaren sein oder ein Toupet tragen, steht es nicht in deiner Macht, dies zu verbieten. Die Fluggastkontrolleure am Flughafen Köln-Bonn jedoch müssen sich sogar an die Unterwäsche-Vorschriften ihres Chefs halten, entschieden die Richter.

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Dresscode als Chef

Natürlich musst du dich als Chef selbst auch an die Vorschriften halten, die du deinen Mitarbeitern vorgibst. Weiterhin kannst du deine gehobene Position auch immer durch deine Kleiderwahl betonen, indem du dich immer einen Ticken seriöser kleidest als deine Mitarbeiter. Verfolgt ihr im Unternehmen die „Come as you are“-Mentalität, greife dennoch zu hochwertigen Materialien und gut verarbeiteter Kleidung – so wirkst du mit einer dunklen, perfekt sitzenden Jeans und einem Kaschmirpullover gleichzeitig casual und klassisch gekleidet. Bei einem gehobenen Dresscode gibt es hingegen mehr zu beachten – gerade als Frau.

Dresscode als Frau in einer Führungsposition

Während die männlichen Kollegen mit einem gut sitzenden Anzug und hochwertigen Lederschuhen immer gut beraten sind, sind Frauen oft verunsichert, zu welcher Kleidung sie als Chefin greifen sollen. Viele Frauen gehen davon aus, sie würden von ihren Angestellten nur ernst genommen, wenn sie sich kleidungstechnisch kaum von ihren männlichen Mitarbeitern unterschieden. Daher versuchen sie, ihre Weiblichkeit so wenig wie nötig zu betonen. Kostüme in dunklen Tönen sind hier oft die Lösung. Doch das ist ein Trugschluss! Mit den folgenden Tipps, bist du als Chefin immer angemessen gekleidet:

  • Hochwertige Materialien: Wenn du gern feminine Schnitte trägst, musst du auf keinen Fall darauf verzichten – auch in einer höheren Position nicht. Du solltest aber auf zeitlose Klassiker und hochwertige Materialien setzen, da diese unter anderem für eine perfekte Passform sorgen. Hochwertige Stoffe schmiegen sich an den richtigen Stellen an den Körper an und stützen dort, wo es nötig ist.
  • Richtige Passform: Des Weiteren darf die Kleidung in keinem Fall zu eng ausfallen. Oberteile dürfen im Brustbereich nicht spannen und Kleider sollten nicht zu kurz ausfallen. Ideal ist eine Länge, die das Knie umspielt, wie man es zum Beispiel in dieser Auswahl sehen kann. Auch der Ausschnitt bei Damen-Kleidern und Blusen sollte nicht zu tief ausfallen.
  • Muster: Generell ist das Tragen von Mustern in Ordnung – auf Streublumen-Print solltest du als Frau in einer Führungsposition aber verzichten. Karomuster und Nadelstreifen sind in Ordnung. Nichtsdestoweniger solltest du die Regel: „Je höher die Position, desto weniger Kleidungsfläche ist mit Mustern bedeckt“ beherzigen.
  • Weiblichkeit subtil unterstreichen: Romantische Akzente und Verzierungen wie Schleifchen, Rüschen, Spitze oder Streublumenmuster solltest du vermeiden oder nur in reduzierter Form zum Einsatz bringen. Das bedeutet nicht, dass du deine Weiblichkeit verstecken sollst. Aber unterstreiche sie lieber subtil mit taillierter Kleidung oder hohen Schuhen. Die Absätze sollten die 8 Zentimeter-Marke allerdings nicht überschreiten.
  • Dezente, hochwertige Accessoires: Bei Schmuck, Accessoires und Make-up gilt gleichermaßen: Qualität vor Quantität – weniger ist mehr. So reicht ein Schmuckstück aus Echtschmuck aus. Deine Tasche sollte exzellent verarbeitet und die Form eher eckig statt rund sein, das wirkt seriöser. Betone beim Make-up entweder deine Augen oder deine Lippen und setze auf natürliche Farben wie Rosenholztöne.
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