Der letzte Artikel handelte davon warum wir überhaupt Dinge kaufen; nun wollen einmal einen kurzen Überblick geben nach welchen Prinzipien wir Unternehmen steuern.
Das ökonomische Prinzip
Das oberste Prinzip nach dem Unternehmen geführt werden, ist das „ökonomische Prinzip“, dessen Ziel ist es langfristig den Unternehmensgewinn zu maximieren. Manche sprechen hier auch vom Rationalprinzip. Lange Zeit war das oberstes Ziel eines Unternehmens den Gewinn kurzfristig zu maximieren, doch selbst jeder Laie erkennt schnell, dass man mit solch einer Strategie kein Unternehmen langfristig führen kann. Denn schließlich möchte man ein Unternehmen doch langfristig am Markt behalten.
Das ökonomische Prinzip wird in zwei verschiedenen Ausprägungen unterschieden:
Maximalprinzip:
Bei dem Maximalprinzip versucht man mit einem gegebenen Aufwand an Produktionsfaktoren einen größtmöglichen Güterertrag zu erzielen. Das heißt also: man versucht den Ertrag zu maximieren.
Minimalprinzip:
Das Minimalprinzip versucht einen gegebenen Gütertrag mit dem geringstmöglichen Einsatz von Produktionsfaktoren zu erwirtschaften. Man versucht damit den Mitteleinsatz zu minimieren.
Anspruchsgruppen des Unternehmens
Wenn man betriebliche Probleme lösen möchte kommt es immer zur Interaktion von zahlreichen Anspruchsgruppen.
Anspruchsgruppen werden auch „Stakeholder“ genannt (nicht „Steakholder“ oder Shareholder ->Shareholder sind beispielsweise Aktionäre). Diese Stakeholder tragen mehr oder auch weniger berechtigte Ansprüche an das Unternehmen heran. Daraus folgt natürlich, dass sich auch die Unternehmensführung an die jeweiligen Anspruchsgruppen orientieren muss.
Im folgenden finden Sie eine Auswahl von internen und externen Anspruchsgruppen.
Interne Anspruchsgruppen:
- Eigentümer: Einkommen, Gewinn, Wertsteigerung des Kapitals
- Management: Einkommen, Arbeitsplatz, Sicherheit, Macht, Prestige
- Mitarbeiter: Einkommen, Arbeitsplatz, Sicherheit, zwischenmenschliche Kontakte
- Aufsichtsrat: Kontrolle, Information, strategische Ausrichtung des Unternehmens
- Betriebsrat: Kontrolle, Mitbestimmung, Interessenvertretung
Externe Anspruchsgruppen:
- Fremdkapitalgeber: Sicherheit für das eingesetzte Kapital, möglichst gute Verzinsung
- Lieferanten: Zahlungsfähigkeit, solide Liefermöglichkeiten
- Kunden: Guter Service und Qualität
- Konkurrenten: Fairer Wettbewerb, ggf. Kooperationen
- Staat und Gesellschaft: Steuern, sichere Arbeitsplätze, Einhaltung der geltenden Gesetze
Wie man schnell erkennen kann sind die Interessen der jeweiligen Anspruchsgruppen teilweise sehr konfliktär, weshalb hier die Unternehmensführung genau abwägen muss, welche Interessen sind wichtiger und welche weniger relevant.
Wichtig für die Lösung dieses Problems sind beispielsweise auch die Besitzverhältnisse eines Unternehmen. Wenn sich die Anteile eines Unternehmens hauptsächlich bei dem Management oder den Mitarbeitern befinden, kann die Unternehmensführung ganz anders agieren, als wenn ein externer Kapitalgeber große Unternehmensanteile besitzt. So könnte man sich beispielsweise leichter einigen die Gewinnausschüttung zu unterbrechen, als wenn Aktionäre auf keinen Fall auf Ihre Dividende verzichten wollen.
In diesem Artikel haben wir ein kleinen Blick hinter die Entscheidungen vom Management geworfen. Natürlich kann man solch komplexe Abläufe nicht so kurz abhandeln, deshalb wollte ich Ihnen mit diesem Artikel nur zwei Grundsätzliche Aspekte aufzeigen, die Manager im wesentlichen beeinflussen.
Der nächste Artikel handelt davon wie wir Unternehmen nach der Branche oder Größe unterteilen können.
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