Ein Businessplan ist nicht nur für Investoren und andere Kapitalgeber sehr wichtig, auch der Existenzgründer selbst kann sich mit einem guten Businessplan schon vor dem Start in die Selbständigkeit umfassend mit seiner Geschäftsidee beschäftigen. Außerdem hat der Unternehmensgründer mit einem umfassenden Businessplan bereits einen durchdachten Plan an der Hand, um sein Unternehmen durch die ersten schwierigen Jahre zu führen.
Der Businessplan ist ein schriftliches Dokument, welches das Konzept des neu zu gründenden Unternehmen beschreibt und somit dem Gründer bzw. Gründerteam wie bereits oben erwähnt auch als „Fahrplan“ dienen kann.
Sie haben noch keine Geschäftsidee?
Wenn Sie noch keine Idee haben was für ein Unternehmen Sie gründen wollen oder was für ein Produkt Sie entwickeln möchten, müssen Sie zuvor natürlich zunächst überlegen was überhaupt Ihre Geschäftsidee ist. Denken Sie daran (fast) alle großen Unternehmen sind mit einer kleinen Idee angefangen, welcher wohl niemand zuvor eine Chance gegeben hätte. Aber alle Gründer hatten eines gemeinsam: Leidenschaft.
Genau deshalb würde ich Ihnen immer empfehlen genau, dass zu umzusetzen was Ihnen Spaß macht, wo Sie Leidenschaft und Motivation mitbringen. Denn wie schon Steve Jobs sagte, als Unternehmensgründer muss man Leidenschaft mitbringen, denn es werden Probleme auf Sie zukommen, bei denen jede rationale Person aufgeben würde. Wenn Sie aber Leidenschaft mitbringen geben Sie nicht so schnell auf und lassen sich von Rückschlägen nicht sofort demotivieren.
Ihre Geschäftsidee sollte also unbedingt mit Ihrem Hobby, Ihrer Leidenschaft oder etwas zu tun haben an dem Sie Spaß und Interesse haben. Dieser Aspekt ist meiner Meinung nach zunächst das wichtigste Ausschlusskriterium für Ihre Geschäftsideen. Denn möchten Sie sich zu Beginn Ihrer Gründung jeden Tag mit einem Thema beschäftigen an dem Sie keinen Spaß haben?
Überlegen Sie:
- Was mache ich gerne?
- Wo liegen meine persönlichen Stärken oder möchte ich mich gezielt meinen Schwächen stellen?
- Wie kann ich den Menschen oder Unternehmen helfen?
Wenn Sie diese Fragen beantwortet haben, wissen Sie schon einmal grob die Richtung in der Sie sich bewegen werden.
Und noch etwas: Wenn Ihnen irgendjemand sagt, dass Sie etwas nicht machen könnten, weil Sie nicht das Wissen oder die Fähigkeiten mitbringen, lassen Sie diesen jemanden links stehen. Er versucht bloß seine Ängste auf Sie zu übertragen. Auch einen Steve Jobs hat damals niemand zugetraut seine eigene Firma zu führen und als Sie es ihm doch zugetraut haben, machte er aus Apple die wertvollste Marke der Welt. Ihnen werden wohl die meisten Menschen sagen, dass es viel zu gefährlich, zu kompliziert oder zu schwierig ist, aber genau hier zeichnen sich erfolgreiche Unternehmensgründer aus: Begründete Einwände nutzen diese um Ihre Geschäftsidee zu verbessern und alle anderen Einwände prallen an Ihnen ab.
Bewerten Sie Ihre Idee aber hören Sie auch auf Ihr Gefühl!
In einem vorangegangenen Artikel habe ich bereits das Scoring-Verfahren erläutert und wie Sie mit diesem Verfahren Geschäftsideen prüfen können. Dort habe ich Ihnen auch gesagt, dass Sie dieses Verfahren nicht als einziges Entscheidungskriterium für Ihre Geschäftsidee verwenden sollten und als weiteres Entscheidungskriterium bspw. eine Szenario-Analyse durchführen sollten.
Besonders eine Szenario-Analyse eignet sich sehr gut in einem Businessplan. In einer Szenario-Analyse gehen Sie von drei Szenarien aus: Best-Case, Middle-Case und Worst-Case. Für jedes dieser Szenarien erstellen Sie eine Gewinn- und Verlust-Rechnung (GuV) mit all Ihren jeweiligen Einnahmen und Ausgaben. Im Best-Case Szenario beschreiben Sie die Umsatz- und Kostenentwicklung Ihres Unternehmens in einer überraschend positiven (aber realistischen!) Entwicklung. Im Middle-Case Szenario gehen Sie von einer durchschnittlichen Umsatz- und Kostenentwicklung aus, während Sie im Worst-Case Szenario eine negative Entwicklung darstellen. Wenn Ihr Unternehmen zumindest im Best- und Middle-case Szenario Gewinne verzeichnen kann ist Ihre Geschäftsidee einen Schritt weiter.
Nun können Sie aus Ihrer Geschäftsidee langsam einen Businessplan entwickeln, denn Sie bringen Motivation und Leidenschaft für diese Idee mit; bei dem Scoring-Verfahren Verfahren hat Ihre Geschäftsidee gut abgeschnitten und auch bei der Szenario-Analyse kamen Sie zu guten Ergebnissen.
Einen Businessplan erstellen
Zuvor haben Sie Ihre Geschäftsidee entwickelt, diese bereits bewertet und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Geschäftsidee Erfolgspotentiale mitbringt und der nächste logische Schritt ist es für diese Geschäftsidee einen Businessplan zu erstellen – auch wenn Sie vielleicht gar keine externen Kapitalgeber für die Umsetzung Ihrer Geschäftsidee benötigen.
Die Adressaten Ihres Businessplans:
- Sie selbst und ggf. andere Mitbegründer
- potentielle Investoren
Funktionen eines Businessplans:
- Instrument zur Kaltakquisition
Mit einem guten Businessplan können Sie zunächst einmal Kapital akquirieren (über Venture Kapital Geber, Banken oder Business Angels). Aber mit einem Businessplan können Sie auch Aufmerksamkeit erzeugen, z.B. über regelmäßig stattfindende Businessplan Wettbewerbe.
- Fahrplan für Gründer
Für Gründer bietet der Businessplan eine Richtschnur für die frühe Unternehmensentwicklung und Gründer befassen sich durch einen Businessplan bereits vor der Gründung ausführlich mit Ihrer Geschäftsidee und sind gezwungen sich mit Themen wie Kapitalbedarf oder der Marketingstrategie auseinander zusetzen.
Was muss ein guter Businessplan können?
Ein guter Businessplan muss den Leser fesseln können und in Ihm die Vorstellungskraft wecken, welche Möglichkeiten eine solche Geschäftsidee bietet. Besonders für Kapitalgeber ist auch die Skalierbarkeit ein sehr wichtiges Kriterium, denn Kapitalgeber möchten naturgemäß eine möglichst hohe Rendite aus ihren Investitionen ziehen und das funktioniert am besten bei skalierbaren Geschäftsideen. Skalierbare Geschäftsidee zeichnen sich dadurch aus, dass auch mit geringeren Umsätzen das Unternehmen Gewinne erwirtschaften kann, also profitabel läuft; es aber auch problemlos möglich ist die Umsätze zu erhöhen und vielleicht sogar neue Zielgruppen anzusprechen, um dadurch die Umsätze weiter zu steigern.
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Zeigen Sie Ihren Investoren mit Ihrem Businessplan also was alles möglich ist und betonen Sie besonders stark den einzigartigen Nutzen Ihres Produktes / Dienstleistung für den Konsumenten.
Elemente des Businessplans
Ein Businessplan besteht aus folgenden Kapiteln:
- Management Summary
- Unternehmen
- Produkte/Anwendung und Herstellung
- Markt & Wettbewerb
- Marketing & Vertrieb
- Management & Organisation
- Finanz-/Dreijahresplan
- Chancen & Risiken
- Finanzbedarf
Management Summary
Das Management Summary oder auch Executive Summary ist eine Zusammenfassung des Businessplans und hat den Sinn, dass Kapitalgeber bereits nach dem Management Summary entscheiden können, ob es sich überhaupt lohnt den ganzen Businessplan zu lesen oder ob eine Investition von vornherein nicht in Frage kommt. Das Management Summary umfasst folgende Punkte:
- Geschäftsidee
- Branche
- Finanzierungsphase
- Kapitalbedarf
All diese Punkte sollten Sie in maximal zwei Seiten abarbeiten.
Unternehmen
Das zweite Kapitel im Businessplan umfasst folgende Aspekte:
Unternehmens-Profil
- Gründung
- Rechtsform
- bestehendes Produktprogramm
Besitzverhältnisse
- Firmeninhaber
- Beteiligungen
- Partner
Unternehmensziele
- Ausgangslage
- Angestrebte Ziele
- Geplante Strategie
Einzelunternehmen
Rechtsform: Einzelunternehmen (Eine Person als Inhaber) Abschluss & Vertrag: Nicht notwendig Einlage: Gesetzlich nicht vorgeschrieben Eintrag ins Handelsregister: Freiwillig oder wenn das Unternehmen eine bestimmte Größe übersteigt dann mit Zusatz e.K. Gründungsgesellschafter: Ein Inhaber Haftung: Inhaber mit Betriebs- und Privatvermögen (!) Leitung: Unternehmer allein
GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts)
Rechtsform: Personengesellschaft Abschluss & Vertrag: Formfrei Einlage: Gesetzlich nicht vorgeschrieben Eintrag ins Handelsregister: Nicht notwendig Gründungsgesellschafter: Mindestens zwei Gesellschafter Haftung: Alle Gesellschafter gesamtschuldnerisch und uneingeschränkt Leitung: Gemeinschaftlich
OHG (offene Handelsgesellschaft)
Rechtsform: Personengesellschaft Abschluss & Vertrag: Formfrei Einlage: Keine Mindesteinlage Eintrag ins Handelsregister: Ja, Anmeldung ins Handelsregister muss notariell geglaubigt werden Gründungsgesellschafter: Mindestens zwei Gesellschafter Haftung: Alle Gesellschafter gesamtschuldnerisch und uneingeschränkt Leitung: Gemeinschaftlich
KG (Kommanditgesellschaft
Rechtsform: Personengesellschaft Abschluss & Vertrag: Formfrei Einlage: Einlage durch Kommanditisten in beliebiger Höhe Eintrag ins Handelsregister: Ja, Anmeldung ins Handelsregister muss notariell geglaubigt werden Gründungsgesellschafter: Mindestens 1 Komplementär und 1 Kommanditisten Haftung: Komplementär gesamtschuldnerisch und uneingeschränkt, Kommanditisten nur in Höhe der jeweiligen Einlage Leitung: Komplementär
GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung)
Rechtsform: Kapitalgesellschaft -> juristische Person Abschluss & Vertrag: Notariell beurkundeter Vertrag Einlage: Mindestens 25.000€ (Ausnahme UG) Eintrag ins Handelsregister: Ja, Anmeldung ins Handelsregister muss notariell geglaubigt werden Gründungsgesellschafter: Mindestens ein Gesellschafter Haftung: Betriebsvermögen und Gesellschafter mit Ihrer jeweiligen Einlage Leitung: Leitung: Geschäftsführung Kontrolle: Gesellschafterversammlung
AG (Aktiengesellschaft)
Rechtsform: Kapitalgesellschaft -> juristische Person Abschluss & Vertrag: Notariell beurkundeter Vertrag Einlage: Mindestens 50.000€ Eintrag ins Handelsregister: Ja, Anmeldung ins Handelsregister muss notariell geglaubigt werden Gründungsgesellschafter: Mindestens ein Aktionär Haftung: Betriebsvermögen und Gesellschafter mit Ihrer jeweiligen Einlage Leitung: Leitung: Vorstand Kontrolle: Hauptversammlung und Aufsichtsrat
Produkte / Anwendung und Herstellung
Kundennutzen
- Identifizierung der Kundenbedürfnisse
- Problemanalyse
- Problemlösung
- Konkreter Kundennutzen
Wettbewerbsvergleich
- Aufzeigen des Wettbewerbsvorsprungs
- Zusatznutzen
- USP = Unique Selling Proposition
Herstellung, Leistungserstellung
- Entwicklung
- Herstellung
- Kapazitäten
- Qualität
Kosten, Preise
- Kalkulation
- Verkaufspreise und Deckungsbeiträge
Markt & Wettbewerb
Das nächste Kapitel des Businessplans beschäftigt sich mit dem Markt und den Wettbewerbern. Dies erfolgt meist in drei Schritten:
1. Gesamtmarkt darstellen
- Analyse und Bewertung von:
- 1) Marktpotential
- 2)Marktentwicklung
- 3)Charakteristika
- Umfeld
- Trends
2. Segmentierung Gesamtmarkt
- Einteilung in homogene (gleiche) Teilgruppen
- Zielmarkt
- Kundengruppen
3. Wettbewerbsanalyse
- Identifikation und Beschreibung
- Marktanteile
- Strategie
- SWOT-Analyse
Marketing & Vertrieb
Zum Thema Marketing finden Sie in meiner großes Artikelserie zum Marketingmanagement jede Menge Informationen. Wichtig ist hier die Idee des Marketing-Mixes bzw. der 4 P’s Produktpolitik
- Produkteigenschaften, -entwicklung
- Einsatz, Leistung
- Name, Markenartikel
- USP, Wettbewerbsvorteil
- Ausstattung, Verpackung
- Service, Gewährleistung
- Schutzrechte,Patente
- Gesetzliche Vorschriften
- Einzelprodukt, Baukasten, Individual Produkt
Preispolitik Orientierungsmöglichkeiten:
- Wettbewerbsorientierung
- Preise in Relation zum Wettbewerb
- Nachfrageorientierung
- Preise in Abhängigkeit von der Zahlungsbereitschaft der Nachfrager
- Nutzenorientierung
- Bei einigen Produkten besteht kein kalkulatorischer Zusammenhang zwischen Kosten und Preis. Zum Beispiel Markenprodukte
- Kostenorientierung
- Preis (bei der Kostenorientierung) = Herstellungskosten + Gewinnzuschlag
- Preis ist vorrangig und der Service nur nachrangig
- meist bei großen Stückzahlen oder im Volumengeschäft
-> die Preispolitik setzt eine sehr gute Kenntnis der eigenen Produkte voraus
Distributionspolitik
Die Distributionspolitik beschäftigt sich mit der Wahl der Absatzwege (z.B. direkter Absatz, über Einzelhandel oder über Großhandel)
Kommunikationspolitik
In der Kommunikationspolitik beschäftigen wir uns mit folgenden Fragen:
wer? = Kommunikator
sagt was? = Botschaft
wodurch? = Medium
wem? = Empfänger
Zur Verkaufsförderung gehören folgende Aspekte:
- Werbung (Internet, Plakete, TV-Spots usw.)
- Verkaufsförderung (Messen, Rabatte, Ausstellungen usw.)
- Public Relations (Unternehmens- und Produktnachrichten
Im Businessplan ist es wichtig, dass Sie ein gutes und cleveres Marketingkonzept erarbeitet haben, mit dessen Hilfe Sie Ihr Produkt oder Dienstleistung vermarkten möchten.
Management & Organisation
Management Das Managementteam ist ein extrem wichtiger Erfolgsfaktor für ein erfolgreiches Unternehmen und deshalb sollte das Managementteam mit seinen Fähigkeiten und Erfahrungen im Businessplan dargestellt werden. Positiv wirkt sich häufig ein Managementteam mit unterschiedlichen Qualifikationen und Fachkenntnissen aus, denn dadurch können Fähigkeiten kombiniert werden, wodurch die Kreativität und der Geschäftserfolg gesteigert werden können. Organisation Bei einer Unternehmensgründung fällt dieser Punkt der Organisation häufig sehr klein aus, schließlich haben wir noch nicht allzu viele Mitarbeiter (vielleicht gründen wir auch alleine ein Unternehmen). Später bei einer wachsenden Mitarbeiterzahl kommt der Organisation allerdings eine hohe Bedeutung zu, denn eine effiziente Organisation kann einem Unternehmen große Wettbewerbsvorteile bieten. http://banners.webmasterplan.com/view.asp?ref=714241&site=9192&type=html&hnb=5&js=1
Finanz-/ Dreijahresplanung
In der Finanz- und Dreijahresplanung werden folgende Rahmendaten erfasst:
- Investitionen
- Betriebsmittelbedarf
- Liquiditätsplanung
- Marketingvorhaben
- Entwicklungsvorhaben
Im folgenden werde ich einige wichtige Kennzahlen herauspicken, die für den Businessplan von großer Bedeutung sind.
Liquiditätsplanung
Der Liquiditätsplanung kommt eine ganz besondere Bedeutung zu, denn ein Unternehmen muss seinen Zahlungsverpflichtungen frist- und vertragsgerecht nachkommen. Ist dies nicht gegeben kann ein Unternehmen sehr schnell in Zahlungsschwierigkeiten kommen. Nicht umsonst ist mangelnde Liquidität eine der häufigsten Insolvenzgründe bei Unternehmen.
Ohne eine sorgfältige Liquiditätsplanung können Zahlungsschwierigkeiten sehr überraschend eintreten.
Das Ziel der Liquiditätsplanung ist es, genau zu wissen wann welche Zahlungen anfallen und zu bezahlen sind. Die reine Planung der Kosten und Umsätze reicht zur Liquiditätsplanung nicht aus. Vielmehr müssen Unternehmen ihre Zahlungsströme (Ein- und Auszahlungen) erfassen.
Eine zu hohe Liquidität hingegen beeinflusst die Rentabilität negativ. Es gilt also eine zu niedrige Liquidität wie eben auch eine zu hohe Liquidität zu vermeiden. Wer in seinem Businessplan eine gute Liquiditätsplanung vorweisen kann, wird bei zukünftigen Investoren sehr viel punkten können, denn auch diese wissen, dass Liquiditätsprobleme eine der häufigsten Insolvenzgründe -vor allem bei jungen Unternehmen- sind.
Folgende Kennzahlen im Rahmen der Liquidität sind wichtig:
Liquidität 1. Grades = Liquide Mittel / Kurzfristiges Fremdkapital * 100
Liquidität 2. Grades = Liquide Mittel + kurzfristige Forderungen / kurzfr. Fremdkapital * 100
Liquidität 3. Grades = Liquide Mittel + kurzfr. Forderungen + Vorräte / kurfr. Fremdkapital * 100
Bei der Liquidität 2. Grades werden 100% angestrebt, bei der Liquidität 3. Grades sind sogar 200% empfehlenswert.
Durch das sogenannte Window-Dressing kann man vor allem die Liquidität beeinflussen zum Beispiel in dem man einen kurzfristigen Kredit aufnimmt und damit das Guthaben auf dem Konto erhöht, also für mehr Liquidität sorgt. Window-Dressing umfasst insgesamt alle Maßnahmen um eine Bilanz kurzfristig aufzuhübschen.
Rückstellungen vs. Rücklagen
Rückstellungen
Rückstellungen sind Schulden gegenüber Dritten, deren Eintritt und Höhe allerdings am Abschlussstichtag unsicher ist. Diese werden erfasst, um bestehende Verpflichtungen gegenüber Dritten richtig darzustellen.
Eine Auflösung der Rückstellungen ist nur dann möglich wenn der Grund für deren Bildung entfallen ist.
Rücklagen
Rücklagen hingegen sind Teil des Eigenkapitals (bei Kapitalgesellschaften) und dienen der Selbstfinanzierung des Unternehmens und der Stärkung der Eigenkapitalbasis. Rücklagen werden für konkrete Zwecke gebildet, z.B. für künftige Investitionen oder die Deckung von Verlusten.
Rentabilitätsrechnung
Die Rentabilität spielt auch hierwieder für Kapitalgeber eine große Rolle, während diese für den Unternehmensgründer eher eine untergeordnete Rolle spielt.
Am bekanntesten ist wohl die Eigenkapitalrentabilität:
Eigenkapitalrentabilität = Jahresergebnis / Eigenkapital (+stille Reserven) * 100
Stille Reserven sind ein Teil des Eigenkapitals, aber häufig aus der Bilanz nicht ersichtlich.
Je größer das Risiko für die Investoren umso höher muss für diese auch die Rendite sein, damit es sich für diese zu investieren lohnt. Wenn Sie beispielsweise ein Biotech-Unternehmen gründen möchten, welches naturgemäß sehr große Risiken bietet, müssen Sie Ihren Investoren hohe (mögliche) Renditemöglichkeiten versprechen können.
Weitere Rentabilitätskennzahlen sind:
Gesamtkapitalrentabilität = Jahresergebnis + Zinsaufwand / Gesamtkapital + (stille Reserven) * 100
Die Gesamtkapitalrentabilität ist ein Indikator dafür wie effizient ein Unternehmen mit den gesamten Mitteln gearbeitet hat.
Umsatzrentabilität
Umsatzrentabilität 1 (operative Marge) = Betriebserfolg / Umsatzerlöse * 100
Umsatzrentabilität 2 = Jahresergebnis / Umsatzerlöse * 100
Chancen & Risiken
Die Chancen und Risiken basieren auf Annahmen und aus diesem Grund ist es wichtig auch mögliche Abweichungen aufzuzeigen; z.B. im Rahmen einer Szenario-Analyse. Im Businessplan sollte eine Szenarioanalyse die nächsten 3 Jahre umfassen. Für die längerfristige Unternehmensplanung sollten aber mindestens 5-10 Jahre als Zeitrahmen gewählt werden.
Szenarien sind plausible und begründgbare Zukfunftsbilder und keine Wunschvorstellungen oder der Gleichen. Deshalb sollte man auch im best-case Szenario nicht von abstrusen Dingen (wie z.B. man muss keine Marketingmaßnahmen durchführen, weil sich das Produkt von alleine verkauft) ausgehen, sondern bei möglichen und realitätsnahen Zunkunftsszenarien bleiben.
Im Rahmen des Kapitels der Chancen und Risiken bietet sich auch eine SWOT-Analyse (oder alternativ im Kapitel Markt & Wettbewerb) an. Bei der SWOT-Analyse werden die Chancen und Risiken der Branche und die Stärken und Schwächen des Unternehmens analysiert. Auch die SWOT-Analyse ist ein wichtiger Teil in jedem Businessplan.
Finanzbedarf
Aus der vorangegangenen Finanzplanung ergibt sich bereits der Finanzbedarf für das Unternehmen. Der Finanzbedarf des neu zugründenden Unternehmens wird mit Eigen- oder Fremdkapital gedeckt und bildet die Grundlage für die Beteiligungsverhandlungen mit Investoren, denn bevor Sie auf Investoren zugehen müssen Sie schließlich wissen, wie viel Kapital Sie benötigen werden. Mit einer durchdachten Finanzplanung können Sie Ihren Investoren zeigen, dass Sie sich ausführlich mit den finanziellen Aspekten der Unternehmensgründung auseinander gesetzt haben.
Wer noch weitere Informationen oder Tools sucht, um einen Businessplan zu erstellen dem kann ich noch das Existenzgründerportal des BMWi empfehlen.
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Der Businessplan ist für eine vernünftige Gründung extrem wichtig. Vor allem die Bereich Alleinstellungsmerkmal, Abgrenzung zum Wettbewerb und die Finanzplanung mit detaillierter Kalkulation sind wichtige Bestandteile und werden oft vernachlässigt! Es gibt hierzu auch viel Unterstützung sowie Fördermittel und Zuschüsse. http://www.foerdermittel-deutschland.de