Zuletzt haben wir uns mit der Entscheidungstheorie beschäftigt, die sich mit der systematischen Analyse von Entscheidungen auseinandersetzt.
Nun soll es darum gehen, wie Unternehmen bzw. Entscheider bei Ungewissheit Entscheidungen treffen. Bei Entscheidungen unter Ungewissheit verstehen wir, dass ein Entscheider ein bestimmtes Ziel verfolgt, aber mehrere Umweltzustände eintreten können und er nicht weiß welcher Umweltzustand eintreten wird.
Wir können desweiteren zwischen folgenden Situationen unterscheiden:
- Entscheidungen bei Unsicherheit
Bei Entscheidungen unter Unsicherheit, ist dem Entscheider lediglich bekannt, dass irgendeiner der möglichen Umweltzustände eintreten wird.
- Entscheidungen bei Risiko
Bei Entscheidungen unter Risiko sind dem Entscheider subjektive oder objektive Eintrittswahrscheinlichkeiten für die einzelnen Zustände gegeben. Die Summe aller Eintrittswahrscheinlichkeiten ergibt dabei natürlich 1.
Häufig können Entscheider mit Hilfe des Dominanzprinzips ungünstige Entscheidungsalternativen eliminieren.
Dominanzprinzip
Mit Hilfe des Dominanzprinzips werden zwei Alternativen mit Hinblick auf deren Zielgröße verglichen. Zielgröße meint das Ergebnis einer Entscheidungsalternative, wenn ein bestimmter Umweltzustand eintritt. Aus diesem Grund ist natürlich eine hohe Zielgröße besser, als eine niedrige.
Im Dominanzprinzip unterscheiden wir drei verschiedene Arten:
absolute Dominanz
Bei dieser Art wird die Alternative dominieren, bei der das schlechstmögliche Ergebnis der Alternative A nicht schlechter ist, als das bestmögliche Ergebnis von Alternative B.
Zustandsdominanz
Bei der Zustanzdominanz dominiert die Alternative, die bei allen möglichen Umweltzuständen mindestens ebenso gute Ergebnisse, wie die andere Alternative und bei mindestens einem möglichen Umweltzustand besser abschneidet.
Wahrscheinlichkeitsdominanz
Die Wahrscheinlichkeitdominanz ist nur bei Entscheidungen unter Risiko anwendbar, da nur hier die Eintrittswahrscheinlichkeiten der verschiedenen Umweltzustände bekannt sind.
Die Alternative A dominiert dann die Alternative B, wenn die Wahrscheinlichkeiten für den Eintritt der unterschiedlichen Ergebnisse gleich sind und Alternative A bei mindestens einem Ergebnis höher ist, als bei Alternative B.
Entscheidungen bei Unsicherheit
Wenn dem Entscheider keine Eintrittswahrscheinlichkeiten der unterschiedlichen Ergebnisse bekannt sind, sprechen wir von Entscheidungen unter Unsicherheit.
Auch hier können Entscheider zunächst versuchen mit Hilfe der absoluten Dominanz und der Zustandsdominanz ungünstige Alternativen zu eliminieren. Wenn nach dieser Eliminierung mindestens zwei Alternativen übrig bleiben gibt es verschiedenen Möglichkeiten, die übrig gebliebenen Alternativen zu bewerten.
- Maximin-Regel
Im Rahmen der Maximin-Regel (oder auch Minimax-Regel) wird die Alternative bevorzugt, die auch im ungünstigsten Umweltzustand noch zum besten Ergebnis führt.
Das Motiv des Entscheiders auf diese Regel zurückzugreifen ist es, sich gegen den Worst-Case abzusichern. Diese extrem pessimistische Haltung sollte, allerdings nur in ganz bestimmten Fällen genutzt werden. Denn eine grundlegend pessimistische Haltung würde die meisten unternehmerischen Aktivitäten behindern.
- Maximax-Regel
Bei dieser Regel wird genau umgekehrt, wie bei der Maximin-Regel, die Alternative bevorzugt, die im besten Umweltzustand das beste Ergebnis liefert.
- Laplace-Regel
Die Laplace-Regel ermittelt einen Durchschnitt aller Ergebniswerte einer Alternative und die Alternative mit dem höchsten Mittelwert wird bevorzugt.
Im nächsten Artikel beschäftigen wir uns mit den Organisationstheorien, die erklären weshalb Unternehmen gegründet werden, wie diese funktionieren und wie Unternehmen geführt werden können.
Bildquelle: © kouchin – Fotolia.com
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