Mit dem letzten Artikel haben wir den ersten Teil unserer BWL-Artikelreihe abgeschlossen und schauen uns nun das Marketing an.
Deshalb richten wir zuerst den Blick in die Vergangenheit, um zu sehen wie das heutige Marketing entstanden ist.
Die Entwicklung zum Marketing
Produktionsorientierung: Im 20. Jahrhundert bis teilweise zum 2. Weltkrieg überstieg die Nachfrage das Angebot deutlich, weshalb die Unternehmen oft keine großen Marketingaktivitäten unternehmen mussten, um Ihre Produkte zu verkaufen.
Verkaufsorientierung: Dies änderte sich nach dem 2. Weltkrieg, denn die zunehmende Sättigung der Märkte zwang die Unternehmen ihre Verkaufsbemühungen zu verstärken.
Marktorientierung: Nach und nach reichte nicht mehr bloß die Qualität, um Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen, weshalb sich immer neuartigere Marketingmöglichkeiten entwickelten.
Umweltorientierung: Doch nun werden in die Marketingaktivitäten nicht mehr nur die Abnehmer, sonder auch andere „Stakeholder“ integriert.
Das waren die vier Etappen zur entstehen unserer heutigen Marketings, natürlich sehr stark vereinfacht.
In zahlreichen Büchern unterscheidet man zwei verschiedene Verständnisse von Marketing.
Das traditionelle Marketingverständnis
Dessen Ziel der Abschluss eines Kundenbeziehung ist, also durch den Verkauf des Produktes. Wenn der Kunde einmal gekauft hat, ist die Kundenbeziehung somit abgeschlossen.
Das moderne Marketingverständnis
Das Ziel des modernen Marketingverständnis ist der Beginn einer Kundenbeziehung. An einen Erstverkauf sollen sich möglichst weitere Umsätze anschließen und sich so eine langfristige Kundenbeziehung entwickeln.
Customer Relationship Management
Customer Relationship Management bezeichnet einen sehr kundenorientierten Marketing-Ansatz, mit dem man eine individualisierte und langfristig profitable Kundenbeziehung aufbauen möchte. Dies geschieht unter der Zuhilfenahme von kundenorientierten Informationssystemen, um möglichst viele Informationen über die Kunden zu sammeln und auch sinnvoll zu nutzen.
Marketing-Mix
Um Kunden zielgerichtet anzusprechen ist ein guter Marketing-Mix von sehr großer Beduetung.
Im wesentlichen beeinflusst die Marktforschung und die Markenpolitik den optimalen Mix der 4 P’s im klassichen Marketing-Mix.
Zur Produktpolitik gehört beispielsweise die Überlegung, wie man ein Produkt von anderen differenzieren kann (Produktdifferenzierung), um so einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen, dass der Kunde Ihr Produkt kauft und nicht, das der Konkurrenz.
Wie der Name schon erahnen lässt beeinflusst die Preispolitik den Preis oder ggf. Rabatte etc. Möchte man seine Produkte lieber im Luxussegment etablieren? Oder doch lieber im Mittelpreissegment?
Die Kommunikationspolitik entscheidet welche Marketing-Instrumente ein Unternehmen nutzen möchte.
Die Distributionspolitik bestimmt zum Beispiel, wo man seine Produkte verkaufen möchte. Nur im Internet? Nur in stationären Shops? Beides? Nur über eigene Vertriebsnetze? Oder ggf. über Franchising?…
Produktpolitik |
Preispolitik |
Kommunikationspolitik |
Distributionspolitik |
Produktinnovation |
Preis |
Medienwerbung |
Vertriebssysteme |
Produktdifferenzierung |
Rabatte |
Verkaufsförderung |
Verkaufsorgane |
Marketing |
Boni und Skonti |
Public Relations |
Logistiksystem |
Service |
Lieferbedingungen |
Sponsoring |
… |
Verpackung |
Zahlungsbedingungen |
Event Marketing |
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… |
… |
… |
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→ Produktmix |
→ Preismix |
→ Kommunikationsmix |
→ Vertriebsmix |
Aus all diesen Überlegungen entsteht dann der Produktmix, der Preismix, der Kommunikationsmix und der Vertriebsmix. Alle dies zusammen ergibt dann den Marketing-Mix.
Dieser Artikel soll eine kurze Einführung ins das Marketing geben, damit wir in den nächsten Artikel auf dieses Wissen aufbauen können.
Im nächsten Artikel befassen wir uns mit der Marktforschung.
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